Teilnahmebeitrag zum 64. Internationalen DWV-Kongress
Wein, Tourismus und Architektur. „Die übergeordnete Fragestellung, des deutschen Weinbauverbands, wie Architektur einen Beitrag zum Weintourismus leisten kann, ob sie also einen Mehrwert nicht nur für die tägliche Arbeit des Winzers, die Nachbarn und den Ort darstellt, sondern auch zusätzliche Attraktivität und eventuell einen zusätzlichen Anreiz, das Weingut zu besuchen, schaffen kann“.
Foto: Kristina Schäfer.
Architekturpreis Wein 2022
Gewinner beim fünften Architekturpreis Wein. Dieser wurde in einer gemeinsamen Initiative des Weinbauministeriums Rheinland-Pfalz, des Deutschen Weinbauverbandes und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ausgeschrieben.
Am Mittwoch, den 27. April 2022 fand die Preisverleihung zum Architekturpreis Wein in Mainz statt.
Vier Preise, vier Auszeichnungen, drei Anerkennungen und einen Sonderpreis gab es beim fünften Architekturpreis Wein, dieser wurde in einer gemeinsamen Initiative des Weinbauministeriums Rheinland-Pfalz, des Deutschen Weinbauverbandes und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ausgeschrieben.
Er stellt die besondere Verbindung von Weinbaukultur und Baukultur in den Mittelpunkt – zum ersten Mal mit Fokus auf Nachhaltigkeit.
Mit dem Preis werden beispielhafte Lösungen der Architektur, der Innenarchitektur, der Landschaftsarchitektur und des Städtebaus im Bereich von Weinbau, Weinproduktion, Weinvermarktung sowie Gastronomie und Tourismus gewürdigt.
Die Preisverleihung fand unter der Brücke vor dem Zentrum der Baukultur statt. In der Galerie können die nominierten Projekte in einer Ausstellung bis zum 22.05.2022 besichtigt werden. Die Ausstellung wird im Anschluss als Wanderausstellung präsentiert.
Unterhaltsam führte ZDF-Moderator Marcus Niehaves durch den sonnigen Aprilabend. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Joachim Rind, dem Vizepräsidenten des Deutschen Weinbauverbandes, Heinz-Uwe Fetz, mit Walter Reineck, Abteilungsleiter Weinbau im Wirtschaftsministerium, sowie mit der Deutschen Weinkönigin Sina Erdrich aus der Ortenau, wurde geredet, über Wege zum besseren Bauen, über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Die Architektur und das schöne Ambiente für Weinverkostungen sind heute wichtige Vermarktungsstrategien, die zum Erfolg der Weinbetriebe beitragen.
Mit den vier Architekturpreisen Wein 2022 wurden prämiert:
• Cantzheim – Weingut und Gästehaus, Kanzem/Saar (RLP)
Architekt: Max Dudler, MAX DUDLER GmbH, Berlin
Bauleitung | Ausführungsplanung Altbau: Architekt Peter Hardt, Weltzel, Hardt + Partner, Trier
Landschaftsarchitektur: Dr. Bernhard Korte, Grevenbroich
Bauherr: Georg Thoma, Kanzem an der Saar
• Mauerwinzer – Weinhandlung und Schankraum, Berlin
Architekt: Roland Wolff, wolff:architekten Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Bauherrin: Mauerwinzer GbR, Berlin
• Weinbergterrassse an der Unstrut, Freyburg/Unstrut
Architekt: Peter Pütz Architekten, Berlin
Bauherrschaft: Anne Kirsch u. Peter Pütz, Berlin
• Weinkelter mit Barriquekeller,Winterbach
Architekten: BK2H / Architekten Part mbB, Bloss / Keinath / Haug / Hieber, Winterbach
Bauherr: Weingut Jürgen Ellwanger, Winterbach
Aus der Jurybewertung:
„Das neue Wirtschaftsgebäude… greift die Bauweise der umliegenden Häuser auf und trifft auf hohe Akzeptanz. Es verbindet Traditionelles mit der Moderne und trägt die klare Handschrift der jungen Winzergeneration… Als Einfahrtstor dient ein Falttor. Aber bei Weitem kein normales Einfahrtstor. Während es als geschlossenes Tor… nicht zu erkennen ist, dient es im geöffneten Zustand dem Einfall von Tageslicht, aber auch als Wetter- und Regenschutz. Eine spektakuläre Lösung!“
An der Durchfahrtsstraße nach Winterbach, auf dem Areal Weingut Jürgen Ellwanger, sollte an Stelle des in die Jahre gekommenen Doppelwohnhauses, an vorderster Front zukünftig eine Weinkelter und ein Präsentationsraum für Kunden entstehen. Ein Gebäude, das darauf aufmerksam macht, dass hier Weine produziert und verkauft werden.
Jörg und Felix Ellwanger, Weingut Ellwanger:
„Wir arbeiten deutlich effektiver in der Produktion… Die Arbeitssicherheit wurde erhöht… Das Hygienekonzept funktioniert sehr gut… Durch das neue Gebäude sind wir in der Lage, unseren Betrieb zu vergrößern. Die bisherigen Kapazitäten waren längst zu klein… Wir haben mehr Besucher und möchten unseren Direktkundenmarkt ausbauen.“.
Foto: Felix Pilz Fotografie, Schorndorf.
Stuttgarter Zeitung:
Der Neubau des Weinguts Ellwanger erhält den „Architekturpreis Wein 2022“. „Das Gebäude verbindet Traditionelles mit der Moderne“, urteilt die Jury und nennt weitere Vorzüge…
Von Harald Beck
Die vor vier Jahren fertiggestellte Weinkelter mit Barriquekeller des Winterbacher Weinguts Jürgen Ellwanger, geplant vom Büro BK2H-Architekten, ist im Zentrum für Baukultur in Mainz ein weiteres Mal prämiert und mit der Auszeichnung „Architekturpreis Wein 2022“ bedacht worden. Mit dem Preis werden bundesweit beispielhafte Lösungen der Architektur, der Innenarchitektur, der Landschaftsarchitektur und des Städtebaus im Bereich von Weinbau, Weinproduktion, Weinvermarktung sowie Gastronomie und Tourismus gewürdigt. In diesem Jahr lag erstmals der Fokus auch auf Nachhaltigkeit.
Das Ambiente ist wichtig für den Erfolg der Weingüter
Die Architektur und ein schönes Ambiente für Weinverkostungen seien heute für den Erfolg der Weinbetriebe wichtig, heißt es seitens der Veranstalter. Ausgelobt wird der in diesem Jahr zum fünften Mal vergebene Architekturpreis Wein von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz sowie des Deutschen Weinbauverbandes.
Vier Preise, vier Auszeichnungen und einen Sonderpreis gab es beim fünften Architekturpreis Wein. Unter den vier Preisträgern sind neben der Weinkelter des Winterbacher Weinguts das Weingut und Gästehaus Cantzheim in Kanzem/Saar, die Weinhandlung mit Schankraum Mauerwinzer in Berlin und die Weinbergterrasse in Freyburg an der Unstrut.
Blickfang an der Ortsdurchfahrt
An der Durchfahrtstraße in Winterbach, auf dem Areal des Weinguts Jürgen Ellwanger, ist an Stelle eines in die Jahre gekommenen Doppelwohnhauses an vorderster Front eine Weinkelter und ein Präsentationsraum für Kunden entstanden. Ein Gebäude, das laut Jury des Architekturpreises „auch darauf aufmerksam macht, dass hier Weine produziert und verkauft werden“.
„Das neue Wirtschaftsgebäude greift die Bauweise der umliegenden Häuser auf und trifft auf hohe Akzeptanz“, heißt es in der Laudatio. Es verbinde Traditionelles mit der Moderne und trage die klare Handschrift der jungen Winzergeneration. „Als Einfahrtstor dient ein Falttor. Aber bei Weitem kein normales Einfahrtstor. Während es als geschlossenes Tor nicht zu erkennen ist, dient es im geöffneten Zustand dem Einfall von Tageslicht, aber auch als Wetter- und Regenschutz. Eine spektakuläre Lösung!“
Ein Effekt: Mehr Besucher
„Wir arbeiten deutlich effektiver in der Produktion“, sagen Jörg und Felix Ellwanger zum Neubau auf dem angestammten Weingutssitz in relativ zentraler örtlicher Lage. Die Arbeitssicherheit sei erhöht worden, das Hygienekonzept funktioniere sehr gut. Durch das neue Gebäude sei man nun in der Lage, den Betrieb zu vergrößern. Die bisherigen Kapazitäten seien längst zu klein geworden. Ein weiterer positiver Effekt: „Wir haben mehr Besucher und möchten unseren Direktkundenmarkt ausbauen.“
Eine Gelegenheit zum Besuch im Weingut mit preisgekrönter Kelter und zum Probieren der dort gekelterten Weine gibt es just am Wochenende. Denn am 21. und 22. Mai steigt im Weingut Ellwanger an der Bachstraße das traditionellen Hoffest.
Der Architekturpreis ist nicht die erste Auszeichnung für die neue Kelter. Bereits im Herbst 2018 wurde der Bau von der Architekturkammer als Exempel beispielhaften Bauens gewürdigt. Im Frühjahr 2020 folgte das Siegel als „Weinkunstwerk“ beim Projekt „Wein und Architektur“ von Baden-Württemberg Tourismus und Architektenkammer. „Die Giebelwände in Sichtbeton fassen die über Traufseiten und Dach gefaltete vorgehängte Cortenstahl-Fassade ein“, hieß es damals zum ins Auge fallenden Kellereigebäude an der Ortsdurchfahrt. „Die gewählten Materialien, Cortenstahl und Sichtbeton, sind lebendig. Sie verändern langsam ihre Oberfläche und reifen in Würde, wie der im Gebäude gekelterte Wein.“
Harald Beck
(Auszug-Zeitungsartikel. Stuttgarter Zeitung 19.05.2022)
Landratsamt Waiblingen
Der Rohbau der Kreisverwaltung steht – Das Bauvorhaben des Landratsamtes in der Rötestraße liegt in der Zeit / Landrat bekräftigt, dass es keine weiteren Parkplätze geben wird.
Waiblingen.
Es nimmt Gestalt an, das künftige Verwaltungsgebäude in der Rötestraße. Hier entsteht der Neubau für das Landratsamt Rems-Murr. „Der Rohbau ist größtenteils fertiggestellt“, sagt Bauleiter Karl Räth von der Firma Wolfer & Goebel. Die Rohbauarbeiten sollen im Dezember dieses Jahres abgeschlossen werden. Auf den Kopfbau, wie das vordere Gebäude in der Rötestraße in Fachkreisen genannt wird, „muss noch das letzte Stockwerk aufgesetzt werden“, so Räth. Hier wird sich später der Haupteingang des Verwaltungsgebäudes befinden, in dem das Gesundheitsamt, das Amt für Recht und Ordnung sowie das Ausländeramt Platz finden werden. Doch wird es noch bis Anfang 2023 dauern, bis hier rund 180 Mitarbeitende ihre Arbeit aufnehmen können. Noch liegt das Bauvorhaben im Zeitplan. Bis Ende 2021 wird somit zwar nicht der lärmintensivste Teil der Baustelle, „jedoch der dreckintensivste Teil abgeschlossen sein“, sagt Aline Haug vom Architektenbüro BK2H, das die Pläne gemacht hat. Die Lage inmitten eines Wohngebietes sei eine logistische Herausforderung, sind sich alle Beteiligten einig. Betreut wird das Bauvorhaben von der Kreisbau-Gesellschaft Waiblingen. Die Baukosten belaufen sich auf 26,3 Millionen Euro.
Zwei-Standort-Konzept mit dem Ziel: Klimaneutralität bis 2030
Mit dem Bau des neuen Verwaltungsgebäudes auf dem ehemaligen Gelände der Ludwig-Sehlaich-Akademie sollen die zehn „Zwergenstandorte“ des Landratsamts zusammengelegt werden, so Landrat Richard Sigel. Künftig soll es nur noch zwei Verwaltungsstandorte geben: in der Rötestraße und am Alten Postplatz. Damit will sich die Verwaltung des Rems-Murr-Kreises effizienter aufstellen. So sollen die Arbeitswege verkürzt und klimaschutzrelevante Aspekte umgesetzt werden. „Die Außenstellen in Backnang und Schorndorf bleiben aber weiterhin bestehen“, sagt Sigel.
Theoretisch könnten in der Nähe des Neubaus in der Rötestraße sogar noch mehr Mitarbeitende untergebracht werden – auf dem Postareal, welches die Kreisbau unterhält. Bislang lässt sich auf der Baustelle nur erahnen, wo künftig Büros, Besprechungs und Besucherräume angesiedelt werden. Das Gebäude wird in drei Zonen unterteilt sein: In einen öffentlichen, einen halböffentlichen und einen Mitarbeiter-Bereich. „Die Pandemie hat uns gezeigt, wie schwierig es ist, den Besucherverkehr zu regeln“, sagt der Landrat. Darum werde dieser Aspekt bereits in der Planung berücksichtigt. Der Haupteingang zum Gebäude wird an der Ecke Rötestraße/Johannes-Auwärter-Straße liegen, einen zweiten Eingang gibt es an der Emil-Münz-Straße. Die Querverbindung zu den beiden Eingängen bildet ein Fuß- und Fahrradweg.
Ein Hingucker soll die Fassade der Kopf- und Langbauten werden: Die Eloxal-Fassade ist mit einer oxidierten Schicht Aluminium verstärkt. „Dahinter wird das Lüftungssystem versteckt“, so der Landrat. In Sachen Klimaschutz will die Kreisverwaltung vorangehen. „Wir wollen bis 2030 klimaneutral sein“, sagt der Landrat. Das macht sich auch beim Bau in der Rötestraße bemerkbar: „Die Dachstühle werden mittels einer Holzhybridbauweise errichtet“. sagt Kreisbau-Chef Dirk Braune.
Wenn das Gebäude mit einer Nutzfläche von 3625 Quadratmetern in Betrieb genommen wird, solle es außerdem C02-neutral sein. Dafür wird eine Fläche von circa 665
Quadratmetern mit Photovoltaikanlagen bestückt sowie ein Blockheizkraftwerk mit Biogas betrieben. Zudem solle ein Fundamentwärmetauscher dafür sorgen, „dass die Kühle aus dem Untergrund gegen die Wärme im Gebäude ausgetauscht wird“, so der Landrat. Ein Mobilitätskonzept werde dazu beitragen, dass Mitarbeiter sowie Besucher zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV anreisen. Das mache die unmittelbare Lage zum Bahnhof, zweier Buslinien und der Innenstadt möglich. Car-Sharing, E-Ladestationen und Fahrradstellplätze sowie Duschen und Umkleidemöglichkeiten komplementieren das Angebot für Mitarbeitende.
Sorgen wegen Parkdruck „nicht unbegründet“.
In der Tiefgarage soll es Parkplätze für 45 Autos – davon 25 für Besucher, 20 für Dienstfahrzeuge – sowie für Fahrräder geben. Die Dienstfahrzeuge werden die Verwaltungsmitarbeiter auch privat nutzen dürfen. Daran, dass das Angebot für die 180 Mitarbeitenden vor Ort reicht, gibt es allerdings insbesondere in der Nachbarschaft Zweifel. Manche befürchten, dass künftig noch mehr Autofahrer am Straßenrand parken. Dass seitens der Anwohner Bedenken bestehen, sei bekannt, sagt Landrat Richard Sigel. „Die Sorge ist nicht unbegründet und wird ernstgenommen.“ Weitere Parkplätze seien aber nicht in Planung, da das Mobilitätskonzept zum Tragen kommen soll. „Wir befinden uns in der Transformationsphase zum Mobilitätswandel“, sagt Dirk Braune. Darum gebe es nur die berechnete Menge an Parkplätzen.
Das neue Verwaltungsgebäude in der Rötestraße wird nicht das einzige Bauvorhaben bleiben. Der Standort Alter Postplatz soll saniert und teilweise neu gebaut werden (wir berichteten). Schon bald „werden die Aufträge vergeben“, so Sigel. Altbau, Pagode und Tiefgarage sollen kernsaniert und das Landratsamt auf dem Parkdeck erweitert werden. Das Areal soll 2024 fertiggestellt werden, so Kämmerer Peter Schäfer.
REDAKTIONSMITGLIED
LINDA SAXENA
(Auszug-Zeitungsartikel. Waiblinger Zeitung 10.11.2021)
17 Wohnungen sind bald bezugsfertig
Besichtigung der neuen städtischen Häuser im Schelmenholz – Nachbarn hatten im Vorfeld auf weniger Stockwerke gedrängt
Winnenden.
Bei der Baustellentour mit Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth am vergangenen Samstag waren die kürzlich erst fertiggestellten vier Häuser mit 17 Wohnungen an der Forchenwaldstraße im Schelmenholz eine Station. Er moderiert sie mit einem angesäuerten Unterton an: „Jetzt kann man gucken, wie ihre Höhe wirkt“, sagt er. Weil er die von Nachbarn geführten und von einigen Gemeinderäten übernommenen „Riesendiskussionen mit teils wirren Äußerungen“ noch ziemlich frisch und negativ in Erinnerung hat. Die Nachbarn wohnen in Bungalows, doch auf der anderen Seite ihrer Häuser sind ebenfalls höhere Mehrfamilienhäuser. Dieser Mix ist typisch für das Schelmenholz.
Stadtrat Christoph Mohr: „Wir haben Platz verschenkt“
Die Proteste und Befürchtungen führten jedoch letztlich dazu, dass der Eigenbetrieb Stadtbau nur zweigeschossig gebaut und damit auf dringend benötigte Wohnungen verzichtet hat. Letztlich wäre auch das Bauen selbst wirtschaftlicher gewesen. Holzwarth ermunterte nun die Gäste der Tour – interessierte Bürger, einige Gemeinderäte, aber auch Vertreter von Jugendgemeinde- und Seniorenrat sowie die Presse -, sich das Objekt anzuschauen. Es klang wie eine Aufforderung an die gesamte Nachbarschaft bis hin zur Straße Körnle auf der anderen Seite des Schelmenholz’, wo auch bereits ein Anwohner Klage gegen die Höhe der bis zu achtstöckig geplanten Häuser eingereicht hat und wo viele weitere die Reduzierung der Stockwerke fordern.
„Welche Höhe ist verträglich? Jetzt und hier kann man abstrahieren“, schlägt OB Holzwarth vor. Er, viele Gemeinderäte und die Grundstücksverwalter hofften angesichts der Knappheit von bezahlbaren Wohnungen, dass an der Stelle 20 oder 24 Wohnungen entstehen könnten. Gebaut wurden schließlich nur 17. Stadtrat Christoph Mohr (ALi) spricht klar aus, was er denkt: „Wir haben Platz verschenkt. Ich habe mich sogar für zwei Stockwerke mehr verkämpft.“ Die Mehrheit hat ihn und ein paar Gleichgesinnte überstimmt und hat sich für die kleinste mögliche Variante entschieden.
Dezente, helle Farben an der Fassade, Häuser schmiegen sich in die Kurve
Tatsächlich wirken die neuen Häuser vorne am Straßenrand nun klein und mit ihren zwei Stockwerken fast gedrungen, obwohl man sich ihnen von der Forchenwaldstraße bergauf von unten nähert. Außerdem sehen sie schick und modern aus mit ihren ummantelten Balkonen, in ihrer Verkleidung aus hellen Faserzementplatten in zwei Farbtönen, und wie sie sich in den Halbkreis der Straße schmiegen. Das Winterbacher Architekturbüro Bloss und Keinath hat die Häuser geplant, eine breite Treppe führt vom Buchenhain hinauf in einen Innenhof, von dem aus Wohnungen sowie ein kleiner Sandkasten und ein Rasen zugänglich sind.
In den Wohnungen sind laut dem Leiter des Grundstücksverwaltungsamts, Ralf Köder, noch ein paar Restarbeiten zu erledigen, so dass voraussichtlich ab Oktober nach und nach die Bewohner einziehen können. „Wir haben eine Warteliste mit etwa 100 Partien“, sagt Ralf Köder. „Unser Ziel ist, dass die Mieter zueinander passen.“ Es gebe diverse Kriterien für die Belegung. Dadurch, dass nur zwölf der 17 Wohnungen öffentlich gefördert sind und demnach ein Drittel unter der Marktmiete vergeben werden müssen, ist die Stadt bei der Belegung flexibler, als wenn alle gefördert würden. In diesem gemischt-sozialen Wohnen können auch mal Leute unterkommen, die vom Einkommen her gerade so keinen Wohnberechtigungsschein mehr bekommen, aber dennoch keine Wohnung
auf dem freien Markt bezahlen können.
Kirchengemeinde überlässt ihr Grundstück der Stadt
Von den hinteren beiden Häusern aus ist der Blick frei bis zum Maximilian-Kolbe-Haus und seinem Kindergarten. Die Nähe zum katholischen Gemeindehaus ist nicht zufällig. Die Kirchengemeinde hat beschlossen, der Stadtbau das verwilderte Grundstück in Erbbaupacht zu überlassen. Die Pläne, dort einmal das Gemeindezentrum erweitern zu wollen, erschienen den Entscheidern für die nächsten 99 Jahre nicht realistisch. Zwei Bedingungen formulierte der Kirchengemeinderat für die günstige Überlassung des Grundstücks: Es sollen Sozialwohnungen entstehen, und es soll eine Garage für die Einsatzfahrzeuge der Hilfsorganisation Malteser mitgebaut werden.
Gesagt, getan. Die Garage schließt an die Tiefgarageneinfahrt der Wohnhäuser an und passt sich mit einem Flachdach und dem anthrazitfarbenen Tor an die Wohnhäuser (und die Farbe ihrer Fensterrahmen) an. „Wir vermieten sie an die Malteser zu denselben Kosten, die andere Rettungsdienste an die Stadt zahlen“, sagt OB Holzwarth bei der Führung, ein ähnliches Verhältnis bestehe schon mit dem Deutschen Roten Kreuz.
Ein Ensemble für 4,3 Millionen Euro
Kosten Der Bau mit Tiefgarage, Malteser-Garage, Nebenräumen im Keller und 17 Wohnungen hat 4,3 Millionen Euro gekostet.
Wohnungsgrößen Die Ein- bis Fünfzimmerwohnungen sind 25 bis 100 Quadratmeter groß. Die Gesamtwohnfläche bewegt sich zwischen 1700 und 1800 Quadratmeter.
Lüftung Um Schimmel in den gut gedämmten Häusern vorzubeugen, sind hier auch Wohn- und Schlafzimmer automatisch und permanent belüftet, nicht nur Bad und Küche.
Heizung Die Wohnungen haben Fußbodenheizungen, die Energie liefert die Fernwärmezentrale im Schelmenholz. „Dafür mussten Leitungen aus dem brachliegenden Grundstück heraus- und in die Straße hineinverlegt werden“, sagt Bauamtsleiter Klaus Hägele. Dort sollen Versorgungsleitungen immer liegen, das macht Sinn, hat in dem Fall aber die Baukosten erhöht.
Altlasten Ebenfalls teuer war die Entsorgung des arg fluoridhaltigen Bodens. „Das ist ein natürliches Vorkommen, aber der Gehalt war so hoch, dass wir den Aushub als Sondermüll deklarieren mussten“, so Hägele.
Glasfaser Die Wohnungen sind allesamt ans neueste Breitbandnetz angeschlossen.
Blick auf zwei der vier neuen Wohnhäuser vom Buchenhain aus. Rechts ein Teil der Garage für Malteser-Fahrzeuge. Fotos: Schneider Baustellentour: Auf Station im Hof zwischen den vier neuen Häusern an der Forchenwaldstraße. Klaus Hägele (schwarzes Hemd) erklärt, OB Holzwarth (weißes Hemd) und Heinz Dengler (blaues Hemd) vom Seniorenrat hören zu. Die Räume sehen gut aus mit ihren dunklen Laminat-Böden und den weißen Wänden.
(Auszug-Zeitungsartikel. Winnender Zeitung 13.08.2021)
BK2H / Architekten Part mbB
Bloss, Keinath, Haug, Hieber
Umfirmierung zum 01.01.2021
Das seit 1990 von Andreas Bloss und Ewald Keinath geführte Architekturbüro „Bloss / Keinath Architekten GbR“ wird ab dem 01.01.2021 zur „BK2H / Architekten Part mbB“ umfirmieren und den Rechtsformwechsel einer PartG mbB) vollziehen.
Das neue Unternehmen wird als Rechtsnachfolger alle laufenden Projekte und Aufgaben des bestehenden Architekturbüros übernehmen und im gleichen Sinne fortführen.
Verbunden mit der Änderung der Gesellschaftsform ist der Eintritt der Architektinnen Aline Haug (M.A. Architektur) und Anne Rabea Hieber (M.A. Architektur) in die gemeinsame Geschäftsführung des Unternehmens.
Unser Team besteht aus 10 Mitarbeitern, die alle in die neue Gesellschaft wechseln. Für abgeschlossene Verträge gilt der jeweils vereinbarte Vertrag. Bestehende, noch laufende Verträge, werden in die neue Gesellschaft übernommen. Neue Verträge werden im Namen der „BK2H / Architekten Part mbB“ abgeschlossen.
Wir bitten Sie im Schriftverkehr ab dem 01.01.2021 nur noch unseren neuen Firmennamen zu verwenden und die Angaben an Ihre Adressverwaltung weiterzuleiten. Die Postadresse sowie die Telefonnummern bleiben unverändert. Der Firmensitz wird sich auf Winterbach beschränken. Unsere E-Mail-Adressen werden auf den neuen Firmennamen angepasst. Sie erreichen uns unter info@BK2H.de.
Für die gute Zusammenarbeit und Ihr entgegengebrachtes Vertrauen in den vergangenen Jahren bedanken wir uns.
Auf weitere gemeinsame Bauvorhaben und eine gute Zusammenarbeit freuen sich:
Andreas Bloss Dipl. Ing. Architekt | Ewald Keinath Dipl. Ing. Architekt (FH) |
Aline Haug M.A. Architektur |
Anne Rabea Hieber M.A. Architektur |